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In den 50er und 60er Jahren muss in den katholischen Kinderheimen die Hölle auf Erden geherrscht haben. Demütigungen, Misshandlungen und Gewalt durch die Mitarbeiter der katholischen Kirche müssen nach Berichten ehemaliger Heimkinder an der Tagesordnung gewesen sein. Kinder, denen durch Krieg und Nachkriegszeit die Eltern geraubt worden sind, wurden in die Obhut der katholischen Kirche gegeben. Geschätzte 800.000 Kinder sollen seinerzeit in den Heimen erzogen bzw. misshandelt worden sein. Jedoch kann man hier nicht von Erziehung sprechen, sondern wohl eher von Zwangsarbeit und Schikane durch Bedienstete der Heime. Da fragt man sich wirklich, was diese Schikane noch mit christlicher Nächstenliebe gemein hat. Menschenwürde und Kind gerechte Entwicklung Fehlanzeige. Was machen die Täter von damals heute? Gehen sie jeden Tag in die Kirche und bitten um Vergebung für ihre KZ-Methoden? Die seelischen Narben sind bei vielen Opfern bis heute nicht verheilt. Es gab keine Entschuldigung und keine Entschädigung. Vielleicht sollte die katholische Kirche einen Entschädigungsfond für ehemalige Heimkinder auflegen. Unrecht bleibt Unrecht, egal wem es angetan wurde. Die Mittel hierfür wäre sicher in ausreichendem Maße bei der katholischen Kirche vorhanden.

Bis heute liegt noch vieles im Dunkeln. Nach und nach melden sich immer mehr Betroffene zu Wort und erzählen ihr persönliches Schicksal. Doch das Trauma haben sie bis heute nicht überwunden.

Die katholische Kirche setzt jetzt ein erstes Signal und schaltet seit Mittwoch eine bundesweite Hotline für ehemalige Heimkinder. Unter der 0180 Servicenummer

01804 - 10 04 00 (20 Cent pro Anruf aus dem FN)

können Betroffene anrufen und sich ihre Leidenszeit von der Seele reden. Ob das die richtige Adresse ist?
Wichtig wäre ein Entschädigungsfond.

Die Hotline für Heimkinder wird von der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsabteilung im Erzbistum Köln realisiert. Die Hotline ist anonym und vermittelt auf Anfrage auch psychotherapeutische Hilfe.
Zwei Mitarbeiter sollen vorerst jeweils Montag, Mittwoch und Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr über die Hotline für Heimkinder erreichbar sein. Die Servicenummer soll für ein Jahr geschaltet werden. Neben der Beratung am Telefon kann man das Angebot auch Online unter heimkinder-hotline.de in Anspruch nehmen.

Veröffentlicht in: Hotline