Wissenswertes zu 0900 Mehrwertnummern
eigene 0900 Nummer beantragen
Wer sich nicht im Nachhinein über eine sehr hohe Telefonrechnung ärgern möchte sollte seine Anrufe und die damit verbunden Kosten genau im Blick behalten. Doch dank der immensen Vielfalt an Telefonvorwahlen und den unterschiedlichsten Tarifen, die kaum einer Regelung zu unterliegen scheinen, ist das gar nicht so einfach. Die wichtigsten Regeln, Kosten und Möglichkeiten, diese zu vermeiden, haben wir im Folgenden kurz für Sie zusammengefasst. Denn dieser dichte Wald aus Tarifen und Zahlen ist wesentlich weniger undurchschaubar, als man zuerst denkt.
Die Nutzung von Mehrwertnummern bietet sowohl für Unternehmen als auch für Anbieter ein praktisches System zur Abrechnung, wenn es um Dienstleistungen geht, die via Internet, Telefax oder Telefon angeboten werden. Daher werden sie von vielen Unternehmen und Behörden genutzt.
Sofern der Anbieter keine Fehler macht, kommt auf den Verbraucher lediglich einmalig ein Entgelt zu. Dieses wird entweder nach Sekunden- oder Minutentaktung oder nach der Anzahl der Einwahlen abgerechnet. So sparen Verbraucher und Anbieter gleichermaßen: Der Anbieter muss nicht für anfallendes Porto und sonstiges Rechnungswesen aufkommen und der Verbraucher erspart sich den Zeit- und Fahrtkostenaufwand, der bei einem persönlichen Besuch angefallen wäre. Entgelte, die auf den Verbraucher zukommen, werden bequem mit der nächsten Telefonrechnung abgebucht.
Telekom 0900 Nummer beantragen
Hin und wieder landen Anrufer in langen Warteschleifen, wenn sie kostspieligere Rufnummern wie etwa mit 0900- oder 0180- Vorwahlen wählen. So entstehen oft enorme Kosten für den Anrufer, ohne dass dieser eine tatsächliche Dienstleistung erhält.
Seit dem 1. September 2012 gilt daher, dass mindestens die ersten beiden Minuten einer Warteschleife kostenfrei sein müssen, wenn ein Anruf bei einer Sonderrufnummer (z. B. 0900 oder 0180) im Minutentakt abgerechnet wird.
Mit dem 01. Juni 2013 trat die Regelung in Kraft, dass die gesamte Warteschleife für den Anrufer kostenfrei sein muss. Gleiches gilt für die Zeit, die eine Weiterleitung des Gesprächs in Anspruch nimmt. Dabei ist vollkommen gleichgültig, aus welchem Telefonnetz der Anruf stammt.
Mehrwertdienste und 0900-Nummern
Rufnummern mit der Vorwahl 0900 kennen wir hauptsächlich aus dem Dienstleistungsbereich. Das bedeutet, dass der Anrufer abgesehen von der Telefonverbindung noch weitere Dienstleistungen wie etwa eine Beratung geboten bekommt. Diese Rufnummern bieten also einen Mehrwert für den Nutzer, kosten in aller Regel aber auch mehr als eine einfache Telefonverbindung.
Eingeführt wurden die 0900er Nummern im Jahr 2003 und lösten die 0190er Nummern ab, die noch bis ende 2005 gültig waren. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern sind alle 0900-Rufnummern in den Tarifen flexibel. Der Anbieter entscheidet also, welche Entgelte für den Anrufer anfallen.
Die Inhalte der Rufnummerngasse 0900
Jeder Rufnummerngasse steht für spezielle Dienste zur Verfügung und darf ausschließlich für diese genutzt werden:
Die Vorwahl 0900-1 steht prinzipiell für Informationsdienste. Unterhaltungsdienste sind über die Rufnummern mit der Vorwahl 0900-3 erreichbar. Alle übrigen Dienste sind über die Vorwahl 0900-5 zu erreichen. Einwahlprogramme für Informationstechnik (Dialer), in den meisten Fällen Computer, sind über die Vorwahl 0900-9 erreichbar.
Einzelne Rufnummerngassen zu sperren ist dank diesem System kein Problem, daher bietet es einen klaren Vorteil für den Verbraucher.
Wie erkenne ich den Anbieter?
Anhand der Rufnummer lässt sich bei 0900-Nummern der Anbieter ermitteln. Die Zuteilung der jeweiligen 0900-Nummern erfolgt über die Bundesnetzagentur (BnetzA). Anbieter müssen jede Nummer einzeln beantragen. So bleibt die Vergabe transparent und für den Verbraucher durschaubar. Bei der Bundesnetzagentur kann telefonisch oder via Internet erfragt werden, zu welchem Anbieter eine 0900-Nummer gehört.
Verbindungskosten
Anbieter haben die Wahl, die Verbindungen über einen Blocktarif oder einen zeitunabhängigen Tarif abzurechnen.
Der zeitunabhängige Tarif unterscheidet sich von einem Blocktarif insofern, dass bei Ersterem ein festgesetztes Entgelt je Minute (maximal 3 Euro) anfällt und nach spätestens 60 Minuten die Verbindung getrennt werden muss. Erfolgt diese Trennung nicht, muss der Anrufer lediglich die Kosten tragen, die während der ersten 60 Verbindungsminuten angefallen sind. Wird ein Blocktarif genutzt, fällt ein festgesetzter Betrag je Verbindung an (maximal 30 Euro). In manchen Fällen werden diese beiden Tarifvarianten kombiniert.
Preise müssen klar deklariert werden
Damit Verbraucher erkennen können, mit welchen Kosten sie kalkulieren sollten, falls sie Interesse an der Nutzung einer 0900-Nummer haben, müssen diese klar deklariert werden. Daher müssen Anbieter prinzipiell den Preis (inkl. Mehrwertsteuer) klar erkennbar anbringen. Dies gilt für Printmedien ebenso wie für Werbung über Rundfunkmedien oder Ähnliches.
Mobilfunkpreise sind hingegen nicht zwingend zu erwähnen. Durch die sich ständig ändernden Mobilfunktarife wäre dies schier unmöglich. Jedoch muss prinzipiell erwähnt werden, dass Preise aus dem Mobilfunknetz deutlich von Festnetzpreisen abweichen können.
Beim Aufbau der Gesprächsverbindung ist die Preisangabe Pflicht
Anbieter müssen dafür Sorge tragen, dass bei Anrufen einer 0900-Nummer vor dem Beginn der entgeltpflichtigen Leitung eine Preisinformation mit folgenden Inhalten durchgesagt wird.
– Preis je Minute (bei zeitunabhängigen Tarifen)
– Preis je Verbindungsaufbau (bei Blocktarifen)
- Beginn der Entgeltpflicht
Bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz ist es durchaus üblich, dass bereits während dieser Bandansage Kosten anfallen. Daher empfiehlt es sich, diese 0900-Nummern prinzipiell über das deutsche Festnetz anzurufen, um unnötig hohe Kosten zu vermeiden.
Was geschieht, wenn gegen die Preisangabepflicht verstoßen wird?
Sobald gegen die geltenden Rechtsgrundlagen verstoßen wird, ist das Rechtsgeschäft ungültig. In diesem Fall müssen Anrufer nicht für die entstandenen Kosten aufkommen.
Für Dialerprogramme reservierte Runfnummerngasse 0900-9
Die Rufnummerngasse 0900-9 ist ausschließlich für Einwählprogramme reserviert. Diese trennen den vorhandenen Internetzugang, um einen (meist kostspieligeren) Zugang über eine 0900-9-Nummer herzustellen.
Sperrung von 0900-Nummern
Wer der Gefahr hoher Kosten direkt aus dem Wege gehen möchte, kann die kostspieligen Rufnummern über den Telefonanbieter oder Netzbetreiber sperren lassen. Hierzu sollten sich Verbraucher mit ihren Netzbetreibern oder Telefonanbietern in Kontakt setzen, da die Voraussetzungen für die Sperrungen variieren.